Der Mensch als "Idee in Raum und Zeit"

Mit meinen Skulpturen aus Draht möchte ich den Blick für bewusste Wahrnehmung des Seins eröffnen und die menschliche Existenz in Bezug zur Natur, von der wir abhängig sind, darstellen. Die Transparenz des Materials lässt eine optische Verschmelzung der Körper mit der Umgebung zu. Zwar trennt der Körper uns in verschieden geformte Einzelwesen, dennoch sind wir untrennbar mit der Natur und unserer jeweiligen Umgebung verschmolzen und gehen in permanente Resonanz mit derselben.

Die Zartheit des Drahtes bietet sich als Analogie zum Menschen in seiner Verletzlichkeit an. Die Figuren bekommen etwas Feenhaftes und zugleich haben sie eine unerwartete Festigkeit, sobald man sie angreift.

Auch sind die Skulpturen nur bei Licht zu sehen. Als ob sie ihren Auftritt bekommen, sobald sie von der Sonne bestrahlt werden. Durch das Spiel mit Licht und Schatten erreichen sie eine spezielle Lebendigkeit. Der Moment zählt. Vergangenheit und Zukunft treffen sich im Moment der Gegenwart. Wir sind immer nur im Hier und Jetzt. Der Mensch wird zur "Idee" im Raum.

Die Besonderheit meiner Skulpturen: Die Einzigartigkeit der Skulpturen besteht darin, dass sie lebensgroße 3D-Portraits sind. Im Entstehungsprozess werden die Körperteile direkt am Menschen geformt und anschließend wie ein Kleid zusammengefügt und zu bestimmten Themen in Szenen setzen.


Die Drahtskulpturen werden in Szene gesetzt

"Eine Gartenparty"

Frühlingshaftes Grün. Gemüsebeete. Kräuterbeete. Wein wird gereicht. Smalltalk geführt. Eine Vernissage im Garten der Künstlerin Edith Sandhofer-Malli. Drahtgeflechte mitten unter den Besuchern. Kunstvoll gestalteter Draht mit menschlichen Zügen. Die Körper der Besucher. Und dann das. „Mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ Jesu letzte Worte als Tableaux Vivant. Als im Tode erstarrtes Lebendes Bildnis. Ein Objekt, hingeduckt an die Gartenmauer. Eingezäunt von Palmzweigen. An einer efeubewachsenen Mauer das Schweisstuch der Veronika, in metallene Form gegossen. Darunter Jesu als Draht-Gestalt. Er liegt im üppig wuchernden Gras. Tod und Auferstehung. Zwischen den beiden Polen, unausgesprochen, die sieben letzten Worte am Kreuze. Ein knallrotes Ei, dort wo dem Lebenden das Herz schlägt. Auch dieser Draht-Jesu ein in Form gebrachter Mensch. Christus, der Menschensohn. Der Garten der Künstlerin als ländliches Getsemani. Die Gartenparty wird zum Kunst-Event.

Text von Christoph Frühwirth


Bestellungen für eigene Skulpturen werden gerne entgegengenommen.

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